Diese Frage treibt mich schon länger um. Was muss eigentlich passieren um den deutschen Durchschnittsbürger für ernsthafte Veränderungen zu begeistern? Ich meine wirklich ernsthafte Veränderungen und nicht irgendwelche, mit rethorischen Tricks verpackte, “Reformen” der politischen Eliten, welche letztlich nur den Großverdienern im Land helfen und eben nicht dem Durchschnittsbürger. Sind unsere Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen tatsächlich so unverschämt leichtgläubig, dass sie davon ausgehen, unsere Regierung hätte nur das Wohl ihres Volkes im Kopf? Ist es Bequemlichkeit oder Angst die sie hemmen aufzuschreien?
Wahrscheinlich ist es ein Mix aus all den aufgezählten Aspekten und höchstwahrscheinlich noch mehr. Rainer Mausfeld schreibt in seinem Buch “Warum schweigen die Lämmer” dazu: “Man kann Gefühle der Ohnmacht und Angst erzeugen, wodurch man die Neigung erhöht, den Status quo zu bewahren. Man kann durch Konsumismus, mediale Überflutung mit Nichtigkeiten und Infantilisierung die politische Apathie verstärken.“(Warum schweigen die Lämmer, S.176)
Wenn dem also so ist, dass unser engstes Umfeld so leicht zu steuern und zu beeinflussen ist, bohrt sich die Frage, WAS MUSS EIGENTLICH PASSIEREN, immer schmerzhafter in meinen Kopf. Vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich in den vergangenen Jahren eine durchaus ernstzunehmende Protestbewegung aufgrund der widersprüchlichen Pandemiepolitik, gebildet hat. Allerdings nicht in durchschlagungsfähiger Größe. Was nicht zuletzt an dem stetigen rechtsframing gescheitert ist. Ich persönlich bin immer noch etwas konsterniert über den Sachverhalt nunmehr “rechts” oder zumindest “rechtsoffen” zu sein. Vor 25 Jahren hab ich aktiv und mit viel Engagement gegen die Partei “Die Republikaner” demonstriert, mich für Flüchtlinge und deren Rechte eingesetzt. Ich habe mich schon immer gegen die unfaire Verteilung von Lebensmitteln ausgesprochen, die Vernichtung unserer Lebensgrundlage in Form der Abholzung des Regenwaldes und dem Raubbau an unserer Natur im allgemeinen angeprangert. Doch nun scheine ich zu den neuen Staatsfeinden zu gehören, obwohl sich an meinem Denken und handeln in diesen Beziehungen nichts verändert hat. Ich bleibe weiterhin extrem regierungskritisch! “Alles was der Staat sagt ist gelogen und was er hat gestohlen.”, soll schon Nietzsche gesagt haben. Und wer bin ich schon einem so klugen Kopf zu widersprechen.
Ich scheitere also weiterhin an der eingangs gestellten Frage und mag mir gar nicht ausmalen was für ein Szenario entstehen muss, das diese Frage beantwortet. Auch werde ich weiterhin versuchen meine Mitbürger für die gelbe Weste zu begeistern. Einem Symbol das uns vereint. Egal welchem bürgerlichen Lager man sich persönlich zuordnet, die gelbe Weste vereint uns im Kampf um eine bessere Zukunft vor allem für unsere Kinder. Sie ist das Zeichen das wir gemeinsam tragen und setzen können. Es erfordert nicht viel. Lediglich ein bisschen Mut sich der neuen antifaschistisch verbrämten Ideologie entgegenzustellen. Denn Gilets Jaunes zu sein hat rein gar nichts mit Faschismus gemeinsam. Im Gegenteil, es ist die Manifestation des Regenbogens im leuchtenden Gelb der Sonnenstrahlen!
Dieselbe Frage stellt sich mir auch schon länger 😔
Einen mega Text den du das verfasst hast. Wie du weisst stelle ich mir schon sehr lange die gleiche Frage.
Aber ich glaube immer noch daran das die gelbe Weste die Veränderung bringen wird.